Geschichten aus Bibliotheks- und Informationsmanagement

Autor: Katharina Gerhardt (Seite 3 von 3)

Eine finanzielle Frage: Praktikum und Nebenjob gleichzeitig – funktioniert das?

Eine finanzielle Frage: Praktikum und Nebenjob gleichzeitig - funktioniert das?

Von Vanessa Abdulai 

Die eigenen Finanzen im Überblick zu behalten kann eine ganz schöne Herausforderung sein. Doch wenn man einmal genau weiß, wie viel man benötigt und wie die regulären Ausgaben aussehen, ist schon viel gewonnen. Die Zeit des Pflichtpraktikums ist eine Ausnahmesituation, was dieses Thema angeht und in vielen Fällen besonders für Student*innen, die während des Studiums arbeiten, eine finanzielle Herausforderung. Personen, die nicht arbeiten müssen, sollten sich meiner Meinung nach voll und ganz auf das Praktikum konzentrieren. Es ist eine Vollzeitstelle, die einem in den meisten Fällen einiges abverlangt und dazu noch eine Chance, mehr zu lernen sowie Kontakte zu knüpfen. Wenn einem die Praktikumsstelle gefallen hat und der Arbeitgeber zufrieden mit der Leistung war, stehen die Chancen gut, nach dem Praktikum dort einen Nebenjob zu erhalten. Dieser ist deutlich studiennäher als typische Nebenjobs und kann in der Zukunft sehr hilfreich sein. Dessen sollte man sich bewusst sein und entsprechende Prioritäten setzen.

Im Optimalfall sollte man sich schon vor der Praktikumssuche die eigene finanzielle Lage vergegenwärtigen und, falls notwendig, gezielt nach bezahlten Stellen suchen. Wichtig: Bei Personen, die BAföG und zugleich eine Praktikumsvergütung erhalten, wird Geld vom BAföG-Betrag abgezogen.

Kommt man in eine Situation, bei der die Einrichtung nicht zahlt oder man auch mit der Praktikumsvergütung nicht genug Geld zur Verfügung hat, sollte man die Praktikumsstelle vor Beginn darüber informieren und fragen, ob es möglich ist, nebenbei noch einem weiteren Job nachzugehen. Die Einrichtungen können sehr verständnisvoll sein, was dies betrifft, jedoch sollte man mit den zuständigen Personen sprechen und ein klares Feedback einfordern. Stößt man auf Zuspruch, sollte man darauf achten, die Arbeitszeiten sowie den Arbeitsweg realistisch im Voraus zu planen. Das Arbeitspensum des Praktikums lässt sich erst nach Beginn richtig einschätzen, es ist allerdings keinesfalls zu unterschätzen. Bei falscher Energieeinteilung ist man weder hilfreich bei seinem Nebenjob noch am Praktikumsplatz.

Ich selbst habe trotz unbezahlter Stelle nur selten gearbeitet, und das immer gezielt außerhalb der Praktikumszeiten und nur, sofern es mein Arbeitspensum zugelassen hat. Mit einem festen Nebenjob wäre ich persönlich überfordert gewesen, gerade zu der Zeit, in der ich nebenbei noch meinen Praktikumsbericht geschrieben habe. Für einen Ausgleich ist mir auch die Freizeit am Wochenende sehr wichtig, daher kam auch dieser freie Zeitraum für mich als Arbeitszeit nicht in Frage.

Für Student*innen, die neben dem Praktikum eine weitere Beschäftigung ausüben müssen oder wollen, klingt der Begriff Home-Office sehr ansprechend. So spart man sich für eine Tätigkeit den Arbeitsweg und ist deutlich flexibler. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass ein Praktikum im Home-Office keineswegs dieselben Einblicke ermöglicht wie ein Praktikum vor Ort. Man lernt nicht alle Kolleg*innen kennen, spricht meist nur mit den eigenen  Ansprechpartner*innen; und die Arbeitsroutine muss man sich selbst erarbeiten. Natürlich ist es aufgrund von Coronamaßnahmen in meinem Fall vollkommen verständlich gewesen, jedoch sollte man meiner Meinung nach, wenn man die Möglichkeit hat, vor Ort arbeiten. Einem Nebenjob im Home-Office nachzugehen, stelle ich mir dagegen vorteilhaft vor. Hier sind die Aspekte, die während eines Praktikums sehr wichtig sind, nämlich meistens von geringerer Bedeutung. Im Fokus steht hier vorrangig der finanzielle Aspekt.

Mit etwas Planungsgeschick und Glück lässt sich die richtige Praktikumsstelle, sowie, falls benötigt, der richtige Nebenjob finden. Es sind sechs wichtige Monate, in denen man sich genauer festlegen kann, was die berufliche Orientierung nach dem Praktikum betrifft. Diese sollte man so gut wie möglich nutzen und den Rest, wenn möglich, an die gewünschte Praktikumsstelle anpassen.

In drei Schritten zu (d)einem Praktikumsplatz – eine Hilfestellung

In drei Schritten zu (d)einem Praktikumsplatz
Eine Hilfestellung

Von Nisse Lassen

Schon am Ende des ersten Semesters werden die Studierenden oft darauf hingewiesen, sich frühzeitig einen Praktikumsplatz zu suchen. So richtig ernst nehmen viele diese Aufforderung aber erst ab dem zweiten Semester. Dann fängt man meistens irgendwann mitten im Semester an, zu überlegen, in welche Richtung es denn gehen könnte. Die ersten Bewerbungen gehen dann Ende des Sommers raus und somit auch die ersten Absagen. Und zack! Steht man einen Monat vor Beginn des Semesters ohne einen Praktikumsplatz da. Auf einmal muss man sich umorientieren und bewirbt sich einfach „irgendwo“, in der Hoffnung, noch einen Platz zu ergattern, da alle guten Plätze schon belegt sind. Am Ende verbringt man dann 23 Wochen an einer Arbeitsstelle, die einem überhaupt nicht liegt.

Damit dir genau das nicht passiert, erhältst du hier eine kleine Hilfestellung mit den drei wichtigsten Punkten, die du beachten solltest, um frühzeitig das bestmögliche Praktikum zu ergattern.

 

  1. Zeitmanagement:

    Natürlich will kein*e Studierende*r, der oder die gerade erst mit dem Studium begonnen hat und erst einmal herausfinden muss, ob der Studiengang überhaupt der richtige ist, schon irgendwas von einem Praktikum wissen, geschweige denn, sich auf eines bewerben. Da kommen Fragen auf wie: „In was für einer Arbeitsstelle möchte ich überhaupt arbeiten?“ oder „Inwiefern ist dieses Praktikum für meine Zukunft von Bedeutung?“ Wer keine Antworten darauf findet, wird schnell frustriert sein und noch weniger Motivation haben, sich eine geeignete Stelle zu suchen. Wichtig ist also, sich schon frühzeitig darüber Gedanken zu machen. Umso früher du weißt, in welche Richtung du gehen möchtest, also wissenschaftliche Bibliothek, öffentliche Bibliothek oder Informationseinrichtung, umso besser kannst du bei deiner Recherche zu einem Praktikumsplatz eine Entscheidung treffen. Denn je später du Bewerbungen rausschickst, und du musst davon ausgehen, dass du mehr als eine Bewerbung verschicken musst, desto wahrscheinlicher ist es, einige Absagen zu bekommen. Ab einem gewissen Zeitpunkt sind viele Stellen schon belegt. Die Einrichtungen selbst wissen nämlich auch, wann die Praktikanten zu ihnen kommen wollen und richten sich darauf ein. Wenn deine Bewerbung erst zwei Wochen vor dem gewünschten Start des Praktikums bei ihnen eintrudelt, wird sie schnell abgelehnt, weil sich die Einrichtungen gar nicht auf dich einstellen kann. Ich empfehle dir also, wenn du zum Beginn des 3. Semesters mit deinem Praktikum anfangen möchtest, schon ab Februar des Praktikumsjahres deine ersten Bewerbungen zu versenden. So kannst du dich auf mögliche Absagen einstellen und hast bei einer schnellen Zusage hinten heraus keinen zusätzlichen Stress.

 

  1. Spezifikation
    Jeder möchte am liebsten die perfekte Praktikumsstellehaben, eine, die genau auf einen zugeschnitten ist. Doch was könnte diese Stelle sein, und wo finde ich sie? Zunächst einmal sollte einem bewusst werden, woran man sich bei der Suche orientieren möchte. In unserem Studiengang gibt es drei große Säulen: öffentliche Bibliotheken, wissenschaftliche Bibliotheken und Informationseinrichtungen. Viele, die das Studium beginnen, wissen nur, dass sie in einer Bibliothek arbeiten möchten. Man sollte also die Unterschiede kennen. Die ersten zwei Semester geben dahingehend schon einen guten Einblick, doch der Alltag in einer Bibliothek wird trotzdem nicht wirklich transparent. Deswegen empfehle ich den EMIL-Raum “Praxissemester Bibliotheks- und Informationsmanagement” in dem du viele Praktikumsberichte von früheren Semestern findest. Dort sind Erfahrungsberichte eingestellt, die dir eine erste Orientierung geben. Außerdem empfehle ich dir, dich in unserem Blog. Hilfreich ist zum Beispiel die Übersicht zu bekannten Hamburger Praktikumsstellen, die Karte findest du hier: Virtuelle Karte. Erstelle dir auf deiner Suche nach dem Praktikum eine Übersicht möglicher Einrichtungen. Schreibe dir unter anderem die wichtigsten Informationen wie Arbeitszeit, Verfügbarkeit, Gehalt, Arbeitsweg und andere dir persönlich wichtige Dinge auf. Nun kannst du eine Art Rangliste erstellen und diese mit deinen Bewerbungen abarbeiten.

 

  1. Bewerbung
    Mit der richtigen Bewerbung steht und fällt ein guter Praktikumsplatz. Hebt sich deine Bewerbung von anderen ab, kommst du sehr schnell an einen begehrten Praktikumsplatz. Du solltest auf jeden Fall immer alle wichtigen Dokumente bereithalten. Dazu zählen der Lebenslauf, (Praktikums-)Zeugnisse und ein Anschreiben, welches du als Vorlage nehmen und abändern kannst. Erstelle dir am besten auf deinem PC/Laptop einen Ordner, in dem du alle wichtigen Dokumente sammelst. Ich empfehle dir, bei deiner möglichen Praktikumsstelle zunächst anzurufen, bevor du einfach per E-Mail deine Bewerbung losschickst. Das bietet einige Vorteile. Zum einen wirkt ein Anruf freundlich sowie persönlicher als eine unangekündigte E-Mail, zum anderen kannst du damit auch viel Zeit sparen. Denn es kann vorkommen, dass im ersten Satz schon klar wird, dass die Einrichtung momentan gar nicht auf der Suche nach Praktikant*innen ist oder es einfach nicht passen würde. Manchmal verläuft ein Telefonat allerdings auch so positiv, dass man direkt zu einem Gespräch eingeladen wird oder man schon viel über sich selbst erzählen kann und dies dann nicht mehr im Nachhinein schriftlich tun muss. Generell gibt es im Internet viele nützliche Tipps und Vorlagen zu schriftlichen Bewerbungen oder auch dazu, wie man sich richtig bei einem Bewerbungsgespräch verhält. Eine Seite, die dir dabei hilft, findest du z.B. hier: https://www.yourfirm.de/karriere-ratgeber/richtiges-verhalten-im-bewerbungsgespraech/.

Zum Schluss kann ich dir nur mit auf den Weg geben, dass wenn es bei der ersten oder zweiten Bewerbung nicht klappen sollte, du dir auf gar keinen Fall selbst Druck machen solltest. Wenn du rechtzeitig anfängst, dir über das Praktikum Gedanken zu machen, findet jede*r einen geeigneten Platz. Zur Not gibt es auch immer Ansprechpartner*innen unter den Dozent*innen, die dir gerne weiterhelfen und viele mögliche offene Stellen kennen.


Ich hoffe, diese kleine Hilfestellung hat dir ein paar nützliche Tipps gegeben und wünsche dir viel Glück für dein Praktikum!

Virtuelle Karte

Virtuelle Karte möglicher Praktikumseinrichtungen Hamburg und Umgebung

Von Sinah Sadlowski

Hier seht ihr eine Zusammenstellung der von Studierenden des Bibliotheks- und Informationsmanagements besuchten Praktikumsstellen in den letzten vier Jahren. Für einige Studierende kann es entscheidend sein, wie weit entfernt die Einrichtung vom Wohnort ist. Diese Karte bietet eine gute Übersicht und unterstützt bei der Suche.  

Beachtet, dass es auch außerhalb Hamburgs Praktikumseinrichtungen gibt (z.B. Helsinki). Um diese zu sehen, müsst ihr mit der Karte etwas herauszoomen. 

Ihr müsst nur eine Stecknadel anklicken und schon erhaltet ihr alle wichtigen Informationen rund ums Praktikum, wie:  

  • Name der Einrichtung und Einrichtungsart 
  • Ansprechpartner*innen für Praktikant*innen, soweit bekannt 
  • Kontaktmöglichkeiten zu den Ansprechpartner*innen 
  • Adresse der Einrichtung 
  • Webseite der Einrichtung 
  • In welchen Jahren diese Einrichtung eine/n BIM-Praktikant*in hatte (rückblickend bis 2018/19) 

Anhand der Symbole könnt ihr auf den ersten Blick erkennen, um welche Einrichtungsart es sich handelt: 

Bild2

= öffentliche Bibliothek (ÖB)  

Bild3

= wissenschaftliche Bibliothek (WB) 

Bild4

= Informationseinrichtung (IuD) 

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